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Nachhaltige Fasern und Funktionalität

 

Wie definiert man den Begriff der Nachhaltigkeit, wenn es um Arbeitsbekleidung geht? An erster Stelle stehen hohe Beständigkeit und Langlebigkeit. Aber lassen sich diese Parameter verbessern, wenn wir auf erneuerbare oder recycelte Rohstoffquellen zurückgreifen? Und wenn ja, wo ist die Nutzenschwelle? Dies sind Fragen, mit denen wir uns tagtäglich auseinandersetzen - und es gibt keine eindeutigen Antworten ohne notwendige Kompromisse. Arbeits- und Sicherheitskleidung muss hinsichtlich ihrer Schutzwirkung und Funktionalität sehr spezielle Bedingungen erfüllen. Da diese Art von Bekleidung erst dann ausgemustert wird, wenn sie abgenutzt ist und nicht aus modischen Gründen, liegt ihr Schwerpunkt auf Beständigkeit und Langlebigkeit. Ein weiterer Aspekt, der bei Arbeitsbekleidung berücksichtigt werden muss, ist die hohe Wahrscheinlichkeit einer dauerhaften Kontamination beim Tragen, die die Recyclingmöglichkeiten begrenzt. Oft scheidet Wiederverwertung aufgrund schädlicher Substanzen ganz aus. Eine lange Nutzung ist für nachhaltige Arbeitsbekleidung unerlässlich und daher ein übergeordnetes Ziel, wenn wir Fertigungsmaterialien und -komponenten auswerten.

Die für eine optimale Funktion und Beständigkeit von Arbeitsbekleidung erforderlichen Eigenschaften lassen sich oft durch eine Mischung aus verschiedenen Fasern erzielen. Gleichzeitig sind diese Eigenschaften auch die Ursache für die begrenzten Wiederverwertungsmöglichkeiten. Um die nachhaltigste Lösung zu ermitteln, gilt es ein Gleichgewicht zwischen Funktion, Schutzwirkung, Langlebigkeit und Umweltauswirkungen zu finden. Bei Blåkläder halten wir uns ständig über die neuesten Forschungsergebnisse in Sachen nachhaltige Materialien und Fasern auf dem Laufenden.


Die Welt der Baumwolle  
Baumwolle ist mit Abstand die Textilfaser mit der längsten Geschichte bei der Herstellung von Arbeitsbekleidung. Sie ist eine enorm vielseitige Faser mit breitem Anwendungsspektrum. Baumwolle lässt sich zu überaus strapazierfähigen Materialien verarbeiten, sie absorbiert Feuchtigkeit, schmilzt nicht, ist schwer entflammbar und hautfreundlich und stammt überdies aus nachwachsenden Rohstoffquellen. Im Laufe der Jahre haben viele neue Fasern Einzug in die Welt der Textilien gehalten, deren Leistung Baumwolle zum Teil überlegen ist. Dennoch ist Baumwolle nach wie vor eines der Kernelemente der Blåkläder-Kollektion - und wir lieben diese Faser.

Die Herstellung von Baumwollmaterialien ist jedoch nicht unproblematisch. Selbst bei Baumwolle aus erneuerbaren Quellen ist der Anbau stark mit dem Einsatz von Pestiziden und sehr hohem Wasserverbrauch verbunden; außerdem schädigen Monokulturen den Boden. Die Anbauer und andere an der Lieferkette Beteiligte zahlen oft den höchsten Preis in Form von schlechten Arbeitsbedingungen und niedrigen Einkommen.

Blåkläder ist der Überzeugung, dass Baumwolle nachhaltiger produziert und die erste Wahl werden kann, wenn die Fasern entsprechend verarbeitet werden. Aus diesem Grund haben wir uns 2017 der Better Cotton Initiative angeschlossen, einem Forum, das den Anbauern die notwendigen Instrumente an die Hand gibt, um nachhaltig zu wirtschaften und im Gegenzug eine angemessene Vergütung zu erhalten.

Wir sind zuversichtlich, dass die Methode des BCI zu einer nachhaltigen Lösung für eine der weltweit wichtigsten Textilfasern beitragen wird.

 

Die Polyesterfaser
Ihre Langlebigkeit und Vielseitigkeit macht Polyesterfasern heute zum Rückgrat von Arbeits- und Sicherheitskleidung, sowohl allein als auch mit anderen Fasern gemischt. Mittlerweile ist ihr Herstellungsprozess im Hinblick auf den Chemikalien- und Wasserverbrauch sehr effizient, was Kunstfasern zu einer nachhaltigen Materialwahl machen sollte. Nachteilig ist jedoch ihr fossiler Ursprung. Ebenfalls problematisch ist die Tatsache, dass dieses Polymer, ebenso wie alle anderen fossilbasierten Fasern und Materialien, zur Mikroplastik-Verschmutzung unserer Seen und Ozeane beitragen.

Wir von Blåkläder sind von einem erheblichen Polyesteranteil in unseren Produkten abhängig und ständig auf der Suche nach geeigneten Alternativen. Wenn Polyester die natürliche Option ist, ergreifen wir Maßnahmen, um die Wahl des Materials aktiv zu überdenken. So hat beispielsweise die Wollfaser als funktionelle Basisschicht viele wünschenswerte Eigenschaften, die die Funktionalität von Polyester in mancher Hinsicht sogar noch übertreffen. Die Kompromisse sind in diesem Fall Langlebigkeit und Preis.

Recycling-Polyester kommt ebenfalls als Alternative zur Neuproduktion in Frage. Allerdings ist hier Vorsicht geboten, da recycelte Materialien aus PET-Flaschen Teil des Greenwashing-Problems sind, denn um die Herstellung von PET-Flaschen ist eine ganze Industrie entstanden: Diese Flaschen dienen ausschließlich der Wiederaufbereitung zu Polyestergarnen und sind vor dem Recyclingprozess nicht in Gebrauch. 

Darüber hinaus ist der tatsächliche Gewinn in Form eines geringeren Ölverbrauchs auch bei Verwendung recycelter Rohstoffe oft sehr begrenzt. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die gesamte Lieferkette Erdöl für Transporte und Energieerzeugung verbraucht und der Anteil, der durch den Einsatz von Recyclingmaterialien eingespart wird, im Vergleich dazu oft gering ist. Recycling kommt beim Streben nach mehr Nachhaltigkeit eine wichtige Bedeutung zu, muss jedoch auch mit gewisser Vorsicht und Berücksichtigung des Gesamtszenarios behandelt werden.

Bei Blåkläder sind wir aus zwei Hauptgründen zurückhaltend, was die Verarbeitung von Recycling-Polyester betrifft: Es ist es schwierig festzustellen, ob eine Faser tatsächlich aus korrektem Recycling stammt. Der zweite Grund ist die Notwendigkeit ein Material zu finden, das mit dem Leistungsstandard von jungfräulichem Polyester vergleichbar ist. Damit wollen wir eine verkürzte Produktlebensdauer vermeiden, die einen erhöhten Verbrauch und damit wiederum zu eine verminderte Nachhaltigkeit nach sich zöge.

Unsere Nachhaltigkeitsstrategie konzentriert sich auch zukünftig auf die langfristige Nutzung und wird ergänzt durch unsere Bemühungen, geeignete Alternativen zu synthetischen Fasern wie Polyester zu finden.

 

Alternative Fasern
Bei Blåkläder verfolgen wir die Forschung an neuen Textilfasern mit großem Interesse und sind selbst ständig auf der Suche nach alternativen Fasern mit den richtigen Eigenschaften. Dabei kann es sich um Fasern und Materialien handeln, die auf verschiedenen Quellen basieren, wie Hanf und Bambus. Die Erforschung solcher alternativer Quellen führt zwangsläufig von Zeit zu Zeit zu Fehlern und Fehlentscheidungen. Es handelt sich um einen kontinuierlicher Prozess des "Trial and Error", bei dem wir aus unseren Fehlern lernen, während wir gleichzeitig bestrebt sind, unser Produktportfolio im Einklang mit nachhaltiger Entwicklung und Leistung zu verbessern.

Der Rohstoff ist jedoch nur einer der Parameter bei der Textilproduktion. Die Transporte aller eingehenden Komponenten und Endprodukte müssen ebenso berücksichtigt werden wie der Energie- und Arbeitsaufwand im Herstellungsprozess. Eine verkürzte Produktlebensdauer als Folge der Verwendung von nachwachsenden oder recycelbaren Rohstoffen führt automatisch zu einem höheren Verbrauch anderer Ressourcen innerhalb des Lebenszyklus. Für Blåkläder ist die erwartete Produktlebensdauer daher immer ein ausschlaggebender Parameter.